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Stellungnahme Stadtladen

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Stellungnahme Stadtladen

Stellungnahme zum Postwurf Stadtladen Widdern

 

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

 

in den letzten Tagen hat Sie ein anonymes Schreiben erreicht, welches die Vorzüge eines „Stadtladens“ für Widdern hervorhebt und zur Diskussion aufruft. Dieser Stadtladen soll, nach Ansicht der Verfasser, auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände, zwischen dem Wohnmobilstellplatz und dem geplanten Bahnhofscafé/Bahnhofsimbiss entstehen. Das Schreiben enthält einige Argumente, die für einen Stadtladen sprechen und auch nicht zu widerlegen sind. Eine genossenschaftliche Organisation und das Recht auf ganzheitliche Selbstbestimmung lassen sich nur mit einer eigenständigen Lösung erreichen. 

 

Aber wie bei allen Themen die man durchaus kontrovers diskutieren kann, gibt es auch hier zwei Seiten. Und genau wie bei der Petition zum Thema Netto, bin ich auch hier mit der Vorgehensweise nicht einverstanden. Zum wiederholten male wurde es verpasst, im Vorfeld mit mir das Gespräch zu suchen um sich umfassend über das Thema Stadtladen auszutauschen. Zu diesen Gesprächen bin ich jederzeit bereit.  Stattdessen wurde anonym ein Schreiben an alle Haushalte verteilt. Es stellt sich für mich die Frage, warum die Verfasser nicht den Mut aufbringen auch klar zu benennen, wer Sie sind. Das Schreiben enthält doch legitime Argumente und man darf diese Meinung ja auch vertreten. Wenn aber ernsthaft der Wunsch nach Diskussion bestehen würde und man mit seinen Argumenten gehört werden möchte, muss man sich nicht in der Anonymität verstecken, sondern man sollte einen offenen kommunikativen Weg verfolgen. So verbaut man sich aber seine Chance ernst genommen zu werden und es verbleibt ein fader Beigeschmack, dass man hier versucht Widdern zu spalten, anstatt voranzubringen. 

 

Persönlich bin ich davon überzeugt, dass uns Netto im Vergleich zu einem Stadtladen mehr Versorgungssicherheit für die Zukunft bringt. Ein Stadtladen ähnlich wie in Jagsthausen ist etwas tolles aber auch mit einem enormen Engagement und viel ehrenamtlichem Aufwand verbunden. Ein Aufwand der aus meiner Sicht in Zukunft einfach nicht gestemmt werden kann. In der heutigen Zeit haben Vereine massiv zu kämpfen, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zu finden. Die Corona Pandemie hat dies noch zusehends verschärft. Die Gründe hierfür sind vielfältig, die Gesellschaft hat sich einfach gewandelt. 

Wer sich eingehender mit dem Thema Dorfladen beschäftigt weiß, dass diese Form leider ein Auslaufmodell ist, aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit bei großem Aufwand. Die Preise müssen in einem Stadtladen entsprechend höher sein und das Kaufangebot ist deutlich geringer als bei einem Vollsortimenter. Ich kann den Verfassern eine gewisse Romantik gar nicht absprechen, regionale und saisonalen Produkten gilt es zu fördern und es ist meist vorteilhaft wenn man die Selbstbestimmung behält. Die Frage ist aber zu welchem Preis?

 

Auch wenn man niemals die emotionale und zwischenmenschliche Seite aus den Augen verlieren darf, muss sich Politik immer an realistischen und messbaren Zielen und Werten orientieren. Und genau hier liegt der Kern in der Diskussion. Im Vergleich zu einem Stadtladen und dem Aufwand der dahinter steckt, bietet ein Lebensmittelmarkt ein volles Sortiment zu durchschnittlichen Preisen, gesichert für die Zukunft, ohne zwingend auf Engagement der Bürgerschaft angewiesen zu sein. Diese gesicherte Chance auf Versorgung nicht wahrzunehmen und auf ein Modell zu setzen, welches auf sehr wackligen Beinen steht, halte ich, bei aller Romantik, für fahrlässig und falsch. 

 

Ihr Kevin Kopf

Bürgermeister

Meinungen aus der Bevölkerung

Nachfolgend darf ich noch einen Text von Herrn Vinzenz Kummer und weiteren Bürgerinnen und Bürgern von Widdern veröffentlichen, der mich zum Thema erreicht hat.

Liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen, 

wir sind hier eine Gruppe von Einwohnern aus Widdern, die sich zusammengetan haben weil wir hier über einige Entwicklungen entsetzt sind.

Zunächst ist es toll, dass es zu bestimmten Themen eigene, andere Meinungen gibt, noch besser, dass man dies auch ohne Folgen kundtun kann, dies ist selbst in Europa nicht überall so und eine Errungenschaft unseres Systems, das sich Demokratie nennt !

 

Nur das hier aktuell von einer sehr geringen Minderheit vor Ort gelebte Demokratieverständnis, lässt dann eine Vielzahl von uns "Widdernern" dann aus unsere Sicht leider oftmals fassungslos zurück.

 

Es gibt kaum noch Erneuerungen, Änderungen, Planungen, Ideen gegen die nicht integriert wird.  Nicht schlimm genug werden Halbwahrheiten zumeist anonym mit Versuch falscher Spurenlegung verbreitet.

Jede/r der diese Art der Diskussion sich zu Eigen gemacht hat sollte mal in sich gehen ob er so in einer Gemeinschaft leben , weiter so agieren, kommunizieren und mit anderen Menschen umgehen möchte.

 

Vorschlag: Mehrheiten werden ebenso wie Abwahlen akzeptiert (auch wenn diese schon Jahre zurückliegen). Gleiches gilt für Nichtwahlen oder auch legale Listentricks, wenngleich  diese eventuell moralisch verwerflich erscheinen. 

Probleme, Fragen, andere Ansichten oder auch Verbesserungsvorschläge werden im Rahmen der Bürgerfragestunden gegenüber dem Bürgermeister und Gemeinderatsmitgliedern öffentlich "Face to Face "angesprochen . Wem das aus persönlichen oder anderen Gründen nicht liegt wendet sich direkt an den BM oder Mitglieder des Gemeinderats . 

 

Starten wir neu durch und akzeptieren Entscheidungen, die für die Mehrheit im Sinne des Allgemeinwohls eine Verbesserung sind.

 

Ja es ist tatsächlich möglich anderer Meinung zu sein und darüber konstruktiv zu streiten. Nur diese anonyme "Dreckwerferei" sollte nun beendet werden.

 

 

Vinzenz Kummer und weitere Bürger / Bürgerinnen der Stadt Widdern