um 500 n. Chr.
Widdern hat einen fränkischen Urspung. Ein Mann namens "Wittero" lässt sich mit seiner Sippe im Mündungsbereich der Kessach in die Jagst nieder. Im Laufe der Jahrhunderte wandelt sich der Name von "Witteroheim" über mehrere Variationen (u.a. Wydern, Widern) zu "Widdern".
25.10.774
Landbesitzer Waning und seine Ehefrau Richsvint schenken dem Kloster Lorsch 20 Tagwerke Ackerland im Jagstgau im Dorfe Witterheim. Dies ist die erste urkundliche Erwähnung von Widdern
15.11.976
Kaiser Otto II schenkt der bischöflichen Kirche zu Worms die Abtei Mosbach mit ihrem gesamten Besitz in 23 Orten, darunter auch die Ortschaft Unterkessach. Hier ist Unterkessach erstmals urkundlich erwähnt.
1244
Widdern hat einen eigenen Ortsadel
1258-1307
Widdern erhält Stadtrecht, der genaue Termin ist aber unbekannt. Damit verbunden war die Schenkung umfangreicher herrenloser Waldflächen an die junge Stadt. Märkte dürfen nun abgehalten werden (Pfingstmarkt, Kirchweihmarkt) und der bisher offene Ort kann mit einer Mauer eingefasst werden, mit Türmen, Toren und einer Burg.
500n. Chr. - 1307
1350 - 1648
1350-1890
Die Zeit der Ganerben, d.h. gemeinschaftlicher Besitz mehrerer Familien mit Erbrecht für jeden Teil der Gesellschaft. Zeitweise haben als ein Dutzend Ganerben Anteil an der Stadt und Burg. Die bekanntesten Ganerben waren der Bischof von Würzburg und die Familien von Gemmingen, von Züllenhardt, von Heinrieth und von Berlichingen.
29.6.1458
Der geächtete Graf Ulrich von Helfenstein flüchtet zu seinem Freund, dem Ganerben Philipp von Heinrieth. Als Folge werden alle Ganerben, die sich "durch Räubereien längst hervorgetan hatten" mit der Acht belegt. Graf Ulrich von Württemberg ("Der Vielgeliebte") und Marktgraf Albrecht von Ansbach statuieren ein Exempel: Sie rücken mit 2.000 Reitern und 5.000 Mann Fußvolk gegen die Stadt vor, stürmen und brennen sie nieder und schleifen die Burg.
1504 Eroberungszug des Herzogs von Württemberg. Das Haus Württemberg erhält Besitzanteile in Widdern.
1618-1648
Der 30jähriger Krieg ging auch an Widdern nicht spurlos vorbei. Er brachte Pest, Schrecken des Krieges, Dürre, Hungersnot, Truppendurchzüge
1688 - 1805
1688-1697
Heeresstreifzüge in der Zeit der Franzosenkriege bringen Widdern an den Rand des Untergangs
1675-1803
Besitzverhältnisse in Widdern:
Bischof von Würzburg 192/512
Bischof von Württemberg 192/512
Bischof von Gemmingen 110/512
Bischof von Züllenhardt 96/512
Dies blieb so bis zum Reichsdeputationshauptschluß, bei dem geistliche Besitztümer an weltliche Fürsten kamen. Den Würzburger Anteil erhalten die Fürsten von Löwenstein.
19.12.1805
Kaiser Napoleon regelt die Besitzverhältnisse in Widdern neu. 19/32 gehen an das Großherzogtum Baden, 13/32 an das Königreich Württemberg. Grenze ist die Kessach. Ab 1820 übt im Wechsel Baden vier Jahre und Württemberg drei Jahre die Rechtspflege in Widdern aus.