Das in Thüringen gelegene 480 Einwohner zählende Reinsdorf und die Stadt Widdern haben sich zum Beginn der 1950er Jahre partnerschaftlich miteinander verbunden. Der Grund dafür war die freundschaftliche Kontaktpflege der jeweiligen Pfarrer und deren Familien, welche sich schließlich um die Verbindung der Gemeindemitglieder erweiterte.
Gemeindepflege in der DDR
Die Hintergründe solcher vielfach im Bundesgebiet entstandenen Partnerschaften lagen in dem Bedürfnis der Evangelischen Kirche im geteilten Deutschland, über die Landesgrenzen hinweg weiterhin Austausch zu pflegen. So wurde die thüringische Landeskirche ihrem württembergischen Pendent zugeteilt.
Freundschaft verbindet
Die Freundschaft zwischen der Widderner und der Reinsdorfer Kirchengemeinde wurde viele Jahrzehnte aktiv gepflegt. Der explizite Wunsch nach der Etablierung von Familienpartnerschaften außerhalb der Kirchengemeinde trieb die praktischen Bestrebungen positiv voran. Freundschaftliche Zusammenschlüsse wurden also gezielt forciert. Darüber hinaus richteten Gemeinde und Bürger stets feierliche Zusammenkünfte und Gottesdienste aus, bei denen man sich gegenseitig von den Alltagserfahrungen im geteilten Deutschland berichten konnte.
Das Ende der DDR und der Anfang einer neuen Partnerschaft
1989 nach dem Mauerfall wurde die einst kirchliche Verbindung sogleich um die aktive Partnerschaft der bürgerlichen Gemeinden ergänzt. Demnach wurde im Mai 1990 in einer gemeinsamen Sitzung der Gemeinderäte Widdern und Reinsdorf der Beschluss über die Partnerschaft der bürgerlichen Gemeinden amtlich gefasst.