Die Jagsttalbahn
Bahnhof Widdern
Ein Herzstück in Widderns Kulturlandschaft bildet das Heimatmuseum im alten Bahnhof.
Das geschichtsträchtige, charmante Backsteingebäude wurde Anfang des Jahrhunderts errichtet, um der neu gebauten Jagsttalbahn eine adäquate Haltestelle in Widdern zu ermöglichen.
Das Schmalspurbähnlein hatte neben seiner Funktion als Zuckerrüben- und Holztransporteur auch die wichtige Aufgabe, die kleinen und großen SchülerInnen sicher zum Lernort und wieder nach Hause zu bringen.
So übte die Bahn positiven Einfluss auf das wirtschaftliche Leben im Jagsttal aus, dennoch musste der Betrieb aufgrund nicht mehr zu stemmender Kosten im Jahr 1988 für immer eingestellt werden.
Dia 04129 zeigt dagegen die Situation im Juli 1986 außerhalb der Rübensaison mit nur schwachem Güteraufkommen. Die im Hintergrund zu sehende Diesellok V2202 hat einen einzelnen gedeckten Güterwagen auf der Ladestraße in Widdern zugestellt. Auch dieser normalspurige Wagen läuft auf Rollböcken, die hier gut zu erkennen sind. Davor und dahinter sind 2 sogenannte Pufferwagen zu sehen, die das Kuppeln zwischen den normalspurigen und den schmalspurigen Fahrzeugen ermöglichten und außerdem zum Bremsen dienten. Die Rollböcke selbst waren im Jagsttal ungebremst. Schön zu sehen zwischen den Güterwagen und der Lok die Zuckerrübenverladeanlage, die im Herbst 1986 letztmals diesem Zweck diente.
Urheber (Utz von Wagner)
Rettung des Bahnhofs
Rettung vor dem Verfall
Seither fast dem Verfall preisgegeben, bemühten sich im Jahre 2013 Würzburger Studenten des Studiengangs Europäische Ethnologie/Volkskunde in einem umfangreichen Masterprojekt um die Instandsetzung des historischen Bahnhofs.
2014 konnte das nun zum Museum umfunktionierte Gebäude feierlich eingeweiht werden und beherbergt seither eine anschauliche Dauerausstellung über das Leben mit der Jagsttalbahn und gibt dabei authentische Einblicke in die damalige Nutzung des Gebäudes.
